Kita am Bochumer Stadtpark wird groß ausgebaut

Zu Besuch an der Baustelle. Kinder der Kita „Tausendfüßler“ mit Leiterin Anja Wunderlich (l.) und Erzieherin Nicole Fischer. Foto: WAZ

WAZ. U3-Plätze und Reparaturbedarf in der Kita „Tausendfüßler“: Die Ev. Kirchengemeinde errichtet deshalb einen Ersatzbau neben der Lutherkirche.

In direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Ensemble von Lutherkirche und Gemeindehaus an der Klinikstraße am Stadtpark entsteht derzeit ein Ersatz- und Erweiterungsbau für den „Tausendfüßler“, die langjährige Kindertagesstätte der Gemeinde. „Wir sind mit unserem Neubau im Plan“, freut sich Pfarrer Henri Krohn vom Gemeindebezirk Lutherkirche.

Derzeit ist der Innenausbau dran. „Wenn alles gut läuft, werden die Kinder und Erzieherinnen voraussichtlich im Oktober umziehen können“, erzählt Krohn. „Darüber hinaus entstehen hier 24 U3-Plätze, für die sich Eltern schon jetzt bewerben können“, so der Seelsorger weiter. Insgesamt bietet die Kita 95 Plätze für Kinder von null bis sechs Jahren.

Einrichtung war für U3 nicht genehmigungsfähig

Für den Neubau gibt es zwei Gründe. „Das bisherige Gebäude hinter dem ehemaligen Gemeindehaus mit Stadtakademie war durch seine Bausubstanz von 1962 sehr kostenintensiv hinsichtlich Reparaturen und Energiekosten. Auch die Raumaufteilung und Ausstattung entsprach nicht mehr heutigen Standards für eine solche Einrichtung“, sagt der Pfarrer.

Die Gemeinde wollte zudem zusammen mit der Kindergartengemeinschaft im evangelischen Kirchenkreis Bochum (Kita-Gemeinschaft) als Betreiber der Kita Plätze für Kinder unter drei Jahren (U3) anbieten. Die jetzige Einrichtung war für U3 aber nicht genehmigungsfähig.

Das Presbyterium plante deshalb mit Architektin Els Kremer-Schäfer und der Kita-Gemeinschaft das neue Gebäude. Anfang September 2017 begann der Bau des zweistöckigen Hauses. Dank günstiger Witterungsbedingungen stand die Außenhülle des Neubaus bereits vor dem Winter.

Fünf Gruppen auf 960 Quadratmetern

Die Kita bietet auf 960 Quadratmetern Platz für zwei Gruppen von zwei bis sechs Jahren, zwei von drei bis sechs Jahren und eine „Nestgruppe“ für die Jüngsten (null bis drei Jahre). Letztere ist mit einer weiteren Gruppe im Erdgeschoss des barrierefrei zugängigen Gebäudes untergebracht. „Die Nestgruppe verfügt zudem über einen eigenen Sanitärbereich mit Wickelplatz, der direkt über den Gruppenraum zugängig ist“, sagt Architekt Nils Kremer. Darüber hinaus gibt es auf dieser Ebene einen größeren Mehrzweckraum. Die anderen Gruppen teilen sich das Obergeschoss, das ebenfalls barrierefrei zugänglich ist.

Eine Besonderheit des Gebäudes ist der energietechnische Standard. „Der Wärmeschutz der Außendämmung geht über das normale Maß hinaus. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung steuert den erforderlichen Luftbedarf in den Räumen je nach Nutzungsintensität“, erklärt der Architekt.

Der Neu­bau kos­tet etwa 1,9 Mil­lio­nen Euro. Die Kir­chen­ge­mein­de Bo­chum fi­nan­ziert dies. Über die Ver­mie­tung an die Ki­ta-Ge­mein­schaft fin­det die Re­fi­nan­zie­rung statt.

„Die Stadt und das Lan­des­ju­gend­amt West­fa­len gaben zuvor lang­fris­ti­ge Miet­zu­sa­gen, weil sie den gro­ßen ge­sell­schaft­li­chen Be­darf für eine sol­che Ein­rich­tung sehen“, be­tont Pfar­rer Krohn.

WAZ-Bericht